Charity, perfektes Alibi für die Abschiebemaschine

Die Kriege und die Scheissbedingungen, die vom Kapital und den Staaten aufgezwungen werden, treiben tausende Menschen ins Exil. Viele unter ihnen entfliehen den religiösen oder staatlichen Verfolgungen Richtung Europa in der Hoffnung, Flüchtlings- oder Asylstatus zu erhalten. Für die Autoritäten gilt es, sie zu registrieren (insbesondere über eine genetische Datenbank, die von der Eurodac Regelung – ein Teil der Dublin II-Verordnung – eingesetzt wurde), sie unter Kontrolle zu halten, sie in Erwartung ihrer Rückstellung abzustellen. Die Diplomiertesten können ein Bleiberecht „gewinnen“, da sie durch die Wirtschaft direkt ausbeutbar sind. Doch für die grosse Mehrheit derer, die lebendig auf das Staatsgebiet gelangen, wartet die Hölle oder anders gesagt, ein „Leben“ in permanenter Angst von den Bullen gefasst zu werden, eingesperrt in einem CRA zu enden um dann in ihr Herkunftsland (oder in ihr erstes europäisches Ankunftsland nach der Dublin III-Verordnung) abgeschoben zu werden.

Um die Sans-Papiers zu registrieren, einzuteilen, einzusperren und abzuschieben stützt sich der Staat auf verschiedene karitative Verbände, die im Gegenzug reichlich mit Subventionen eingedeckt werden. Die offenkundigsten sind: das Rote Kreuz, das sich momentan an der Grenze zwischen Menton und Ventimiglia hervortut, indem sie – als Unterstüzung für die Bullen – Migranten, die nach Frankreich kommen wollen, in die CIEs, die sie verwaltet, zurückzusendet; Emmaüs, eine Organisation des Geistlichen Pierre, die die Sans-Papiers in Paris sortiert, um die polizeiliche Arbeit zu vereinfachen, und Empfangszentren betreibt; L‘ordre de Malte und France Terre d‘Asile, die praktisch alle Internierungszentren in Frankreich betreuen; La CIMADE setzt sich in den CRAs angeblich für die Rechte der Sans-Papiers ein, ist in Wirklichkeit aber darum bemüht, ihre Inhaftierung „humaner“, also akzeptabler, zu gestalten. Sie spielen die ideale Rolle, die vom Staat erwartet wird: diejenige, der sozialen Befriediger. Doch sind diese grossen karitativen Organismen, die sich den Kuchen auf dem Markt der Misere der Sans-Papiers teilen, bei weitem nicht die einzigen, die sich einmischen. Bereits in der sechsten Ausgabe haben wir die Rolle von La Vie Active in Calais erwähnt, die die Verwaltung des Hochsicherheits-Megacamps übernommen hat.

In Besançon, wie in vielen anderen Städten in Frankreich, wurde während dem Sommer 2016 im Zuge der neuen Reform CESEDA (Code de l‘entrée et du séjour des étrangers et du droit d‘asile, z.dt.: Richtlinien zur Einreise und zum Aufenthalt von Ausländern und zum Asylrecht) vom Staat eine neue Methode zur Überwachung der Sans-Papiers geprobt: der Hausarrest, der als Alternative zur Inhaftierung präsentiert wurde. Die Mauern ausserhalb der Gefängnisse auszuweiten, steht in der aktuellen Logik der Herrschaft. Ob für die Gefangenen (unter der Macht des Justizministerium) oder für die Migranten (unter der Macht des Innenministerium) versucht der Staat die Gefängnisse oder die Internierungszentren zu entlasten, indem er alternative Strafen verhängt, wie das Tragen von elektronischen Fussfesseln, gerichtliche Überprüfungen oder verschiedene Verpflichtungen, um regelmässig bei den Bullen oder bei den Richtern erscheinen zu müssen, etc…

In der Hauptstadt von Doubs ist es die ADDSEA (l’Association Départementale du Doubs de Sauvegarde de l’Enfant et de l’Adulte, z.dt.: Verein zum Schutz von Kindern und Erwachsenen), 23, rue des Granges, die das „Empfangszentrum für Flüchtlinge“ (nächtliche Unterkunft) im Krankenhaus von St-Jacques leitet. Das Personal, und vor allem die Mediatoren, wahrhaftige Bullen, üben insbesondere durch die verhängte Ausgangssperre (ab 21h) immer mehr Kontrolle über das Leben der Migranten aus. Im Falle, dass sie nicht ins Heim zurückkehren, werden ihnen alle sozialen Dienste (Essen, verschiedene Beschaffungen, Taschengeld, etc.) gestrichen und haben so keine andere Wahl als „sich durchzuwursteln“. Für die kleinste Hilfe, die sie erhalten, wie der Zugang zu einem weniger feindlichem, düsterem und miserablem Schlafplatz als diese „Empfangszentren“, müssen sie bezahlen. Desweiteren sind die Migranten gezwungen, jeden Tag beim Kommissariat zu erscheinen, um ihre Anwesenheit zu bestätigen. Wenn es zu irgendwelchen Abweichungen vom Reglement des Zentrums kommt, schliesst sie der Verein aus und hetzt die Polizei auf ihre Fersen, die sie einpacken, einsperren und abschieben. Diese Überwachung, die den Migranten absolut keinen Schutz vor einer Abschiebung bietet, zwingt sie, die Kontrollen zu akzeptieren, um das überlebensnotwendige Existenzminimum zu erhalten. Auch für die Bullen ist es vorteilhaft, immer zu wissen, wo sie die Migranten im Hinblick auf ihre Abschiebung finden. Deshalb entscheiden sich auch einige Sans-Papiers, diese widerliche Erpressung nicht hinzunehmen und, mit dem Risiko gefasst, in einem CRA eingesperrt und manu-militari abgeschoben zu werden, von den staatlichen und städtischen Diensten zu desertieren.

Es bestehen verschiedene Mittel, um gegenseitige Hilfe und Solidarität mit den Sans-Papiers auszudrücken (wie dem Öffnen von Besetzungen oder dem Sammeln von Lebensmitteln, Kleidern…). Ein grosser Teil von solidarischen und revolutionären Personen hat allerdings die Tendenz zu vergessen, dass sich die praktische Solidarität in der Sabotage der unzähligen Räder der Abschiebemaschine realisieren kann, die sich, wenn man die Augen beim Spazieren weit aufmacht, überall finden lassen: die Banken, die die Sans-Papiers bei den Bullen melden (wie La Poste, BNP Paribas, LCL), die Fluggesellschaften, die die Flüge durchführen (wie Air France), die Reinigungsfirmen, die die CRAs instand halten (wie zum Beispiel Derichebourg), oder diese berühmten karitativen Vereine, die mit der Migrationspolitik der Staaten kollaborieren.

Übersetzung: Aus dem Herzen der Festung

Back from the Holidays, Back in the Fight

A summer of revolts

While the end of last year was marked by social problems that caused a bit of trouble for the powerful, the summer of 2016 brought fiery revolts against this world of misery and oppression. First and foremost, these took aim at those who most obviously carry of the violence of the powerful, namely the cops and the gendarmes [military-style police].

While some go off on vacation, others stay trapped in the prison world of the ghettos. On Tuesday July 19 in Beaumont-sur-Oise in Val-d’Oise, Adama Traore was killed by gendarmes while being arrested. To conceal his death by suffocation at the hands of the pigs, the state immediately began talking about “heart troubles … respiratory troubles … pulmonary infections” and so on. Every time some dies in custody, power puts on the same grim spectacle, with the complicity of the media. This time, Beaumont and Persan [two towns in Val-d’Oise] responded with several nights of revolt, during which many municipal and state buildings (police stations, libraries, garages for city vehicles) as well as capitalist infrastructure (gas stations, supermarkets…) went up in smoke or had their windows smashed.

These attacks against the institutions and infrastructure of this society are the proof that only by destroying this world will we find justice within it. To demand that “justice be done” is to insist that the state condemn a killer in uniform who is himself tasked with maintaining order, so basically asking power to condemn itself. It’s hoping for a kind of state justice that is and always has been in the service of the rich and powerful. Even if this murdering officer were to be found guilty of voluntary homicide, the exploitation and oppression imposed by this system would continue just the same.

In Besançon, in the night of the 14-15th of August, a revolt exploded against some oppressors: the transit security, more and more numerous lately on the tramways at the end of the day (especially in working-class areas). That night, they finally reaped some of the rage they’d been sowing by constantly hassling broke people without transit tickets. One of the lawmen from Besançon Transit will remember this night for a long time, since a paving stone made it through his windshield and took him out of commission for a few weeks. Many buses and trams were pelted with rocks, lots of street fixtures were damaged, and burning barricades on the tracks forced the transit company Ginko to stop traffic until 10am the next day. The cops, always there to defend an order based on money and goods, also felt the rage of the rebels through a hail of stones. And to top off this fine night, no one was arrested.

Each day the state brings forward disgusting laws
from the “work!” law to “manadatory civilian service”

The four months of fierce struggle against the labour law undermined the legitimacy of society and its armed goons, which made power decide to take revenge against the rebels, as the statistics of repression makes clear (according to official statements from the ministry of justice published on July 7 2016, 896 people were arrested and detained and 32 received jail sentences since the beginning of the movement. Out of those held by police, 520 concerned “attacks against law enforcement”, 188 “participation in an armed group”, and 89 for “property destruction”). There were blockades of highschools and universities, economic disruptions targeting its choke points, and sabotage and destruction against everything that perpetuates exploitation and oppression.

Surely we should not turn back from such a promising path (towards insurrection). And there are many reasons to wander further down these seldom-traveled trails, because each day power restructures itself and strengthens its position with laws each more repulsive than the last.

Mandatory military service hasn’t existed for a long time, but the state is planning a modern version, better adapted to the needs of the market, beginning in 2016-2017. The government plans on forcing each youth, after their 18th birthday, to spend all summer working in a business, a stupid community organization, or an institution considered to be “of public utility” (like the army, the gendarmes, the police, the national school system, etc). This new national service will then require six additional months of internship before the age of 25 (completed either all at once or in two blocks of three months). It’s a dream come true for bosses and for the state, who will just sprinkle a few crumbs for the exploited (400 or 600 bucks) once they’re done their task. Welcome to the world of adults, where we’re taught to hustle all day for a bit of pocket money, to put up with shitty labour conditions and the whims of bosses and their cronies, with schedules and rhythms that kill our minds and drain our energy and autonomy. From the age of 18, they need to be trained to be good little minions of the owning class. Beyond just rotting young minds with the habit of exploitation and competition, the idea is to prepare and train each youth to be the ideal citizen, as dreamed of by the state, by force-feeding them patriotism and respect for laws, as well as setting them up to be snitches and sheep…

As for us, will we succeed in breaking through the impasse of resignation to take our lives in our hands, to generalize rebellion against the ever-shittier future proposed by the powerful?

[From Seditions: an irregular anarchist journal the Besançon area. Issue 8, September 2016.]

[Translated by Bordered by Silence]

Charity, the perfect alibi for the expulsion machine

The wars and shitty conditions inflicted by capital and the state drive thousands of people towards exile. Many of them flee religious and state persecution towards European countries, in hopes of being granted asylum or refugee status. For the authorities, the main issue is to get them on file (notably via a genetic database put in place by the EURODAC regulations, which form part of the Dublin II law), to keep them under control, to park them until they can be sent back. Those with degrees can “win” the right to stay, since they are directly exploitable by the economy. But hell awaits the the vast majority of those who manage to set foot alive on the national territory – in other words a “life” of permanent anxiety and fear of being arrested by the police, of ending up locked in CRAs (French detention centres) only to be expelled back to their country of origin (or to the first European country they arrived in, according to the Dublin III rules).

To file, sort, detain and expel undocumented migrants, the state relies on many charities, who in exchange are generously showered with subsidies. The most notorious are: the Red Cross which currently shoulders the police at the border between Menton and Ventimiglia in order to send migrants who seek to enter France back to the CIEs (Italian detention centres), which it runs ; Emmaüs, abbot Pierre’s association, which sorts undocumented migrants in Paris so as to facilitate the police’s job, and runs reception centres ; the Order of Malta and France Terre d’Asile (“France Land of Asylum”), which run practically all of the detention centres in France ; the CIMADE, which supposedly intervenes in the CRA to guarantee refugees’ rights but in fact seeks to make their interment “more humane”, in other words more acceptable. They play the ideal role needed by the state: that of social pacification. But the large charities (the most well-known ones) which manage the lions’ share of the market of misery are far from the only ones to intervene. We already recalled (in the 6th issue of the paper) the role of La Vie Active (“Active Life”) in Calais, where the organisation was granted management of the high-security mega-detention camp.

In Besançon as in many other towns of France, a new method of policing undocumented migrants has been experimented with by the state during the summer of 2016, in the framework of the new reform of the CESEDA (Code of entry and of stay of foreigners and of the right to asylum) which was voted on March 7th: house arrests, which are presented as an alternative to detention. To extend internment beyond the confines of prisons is part and parcel of the current logic of the powers that be. Be it for the prisoners (under the authority of the Ministry of Justice) or for the migrants (under the Ministry of the Interior), the state is attempting to unclog prisons and detention centres by issuing alternative sentences, such as electronic bracelets, judicial reviews and various obligations to regularly appear before the police or judges, etc…

In the capital of the Doubs, the organisation which runs the “reception centre for refugees” (night-time accommodation) of the St-Jacques hospital is ADDSEA (Departmental Association for the Safeguarding of Children and Adults of Doubs), located at 23, rue des Granges. Its staff, particularly its mediators, in true policing form, exert ever-increasing control over the life of migrants, such as by imposing a curfew (9 PM). If the migrants don’t return to the accommodation on time, they are barred from all social services (meals, supplies, pocket money, etc) and have no other choice than to “fend for themselves”. They are made to pay for the slightest help they receive, such as access to a less hostile, gloomy and miserable environment to sleep in than the “reception centres”. Furthermore, the migrants have to go to the police station every day to signal their presence. If there is the slightest departure from the centre’s regulations, the association expels them and sends the police after them to catch and expel them. This policing, which definitely doesn’t save migrants from the risk of expulsion, forces them to accept being controlled in order to receive the bare minimum needed to survive. It is to the police’s advantage since they know where to find the migrants when the order to expel them comes. Thus, some undocumented migrants decide to put an end to this loathsome blackmail by deserting the state and town services, at the risk of being caught, locked up in the CRAs, and forcibly expelled.

Considerable means of expressing mutual aid and solidarity towards undocumented migrants do exist (such as opening squats or collecting food, clothing…). However, a large number of revolutionaries and folks who stand in solidarity tend to forget that practical solidarity can be carried out by sabotaging the innumerable cogs in the expulsion machine, which are to be found everywhere: the banks who report undocumented migrants to the police (such as La Poste, BNP Paribas, LCL), the airline companies who charter the expulsion flights (such as Air France), cleaning companies who maintain the CRAs (such as Derichebourg), or the infamous charities which collaborate with the state’s migration policies.

[Translated by Theory without borders / Non-Fides]

Qui dit rentrée dit reprise des hostilités !

Un été de révoltes.

Alors que la fin de l’année a connu des troubles sociaux qui ont donné du fil à retordre au pouvoir, l’été 2016 a été marqué par des révoltes enflammées contre ce monde de misère et d’oppression. Elles ont ciblé en premier lieu ceux qui exercent la violence du pouvoir la plus manifeste, à savoir les flics et les gendarmes. Si certains partent en vacances, d’autres continuent à subir l’univers carcéral des quartiers-ghettos. Mardi 19 juillet à Beaumont-s/-Oise dans le Val-d’Oise (95), Adama Traoré n’a pas survécu à son interpellation par les gendarmes. Pour dissimuler sa mort par étouffement aux mains des bleus, l’État a immédiatement parlé de « problèmes cardiaques […] problèmes respiratoires […] infections pulmonaires », etc… Face à ce macabre scénario que le pouvoir a orchestré avec la complicité des médias à ses ordres, et qui se répète à chaque fois qu’il y a un mort entre les mains de la police, plusieurs nuits de révolte se sont succédé à Beaumont et à Persan lors desquelles des bâtiments municipaux et de l’État (commissariats, bibliothèques, garages de véhicules municipaux) et des infrastructures du capital (stations-service, supermarchés, etc…) sont partis en fumée et/ou ont eu leurs vitres brisées. La révolte, qui parle à toute âme insoumise et rebelle, s’est même propagée à l’intérieur de la prison d’Osny (refus d’obéir aux matons et incendies) et dans certains départements, comme par exemple à La Courneuve (Seine-St-Denis), dans le quartier du Val-Fourré à Mantes-la-Jolie (Yvelines), où les flics ont connu plusieurs nuits de représailles de la part de groupes de jeunes. Ces attaques contre les institutions et infrastructures de cette société sont la preuve même qu’aucune justice n’est possible dans ce monde, tant qu’il n’est pas anéanti. « Réclamer que justice soit faite », c’est demander à l’État de condamner un assassin en uniforme, lui-même mandaté pour appliquer l’ordre, ce qui revient à exiger que le pouvoir se condamne lui-même. C’est compter sur lui pour appliquer une quelconque justice, qui a toujours été et est au service des riches et des dominants. Quand bien même le meurtrier assermenté serait reconnu coupable d’homicide volontaire, les conditions imposées par ce système d’exploitation et d’oppression continueraient à exister.

A Besançon, dans la nuit du 14 au 15 juillet, une révolte a explosé à la face des oppresseurs : les contrôleurs, de plus en plus présents en fin de service sur les lignes du tramway (et notamment dans les quartiers populaires), ont récolté pour la première fois la rage qu’ils sèment chaque jour en harcelant les pauvres sans titres de transport. Un de ces uniformes de « Besançon Mobilités » se souviendra longtemps de cette nuit, puisque le jet de pavé qui a traversé la fenêtre de son véhicule l’a mis K.O. pour plusieurs semaines. Plusieurs tramways et bus ont été caillassés, du mobilier urbain a été dégradé, des barricades enflammées sur les voies ont contraint la société de transport Ginko à interrompre le trafic jusqu’au lendemain 10h. Les flics, toujours là pour défendre cet ordre fondé sur le fric et la marchandise, ont aussi subi la colère des rebelles par des caillassages. Et pour couronner cette belle soirée, aucune personne n’a été interpellée.

L’État sort chaque jour des lois dégueulasses.

De la loi « travaille ! » au « service civique obligatoire ».

Les quatre mois de lutte enragée contre la loi « travail » ont mis à mal la société et ses sbires armés, ce qui a amené le pouvoir à se venger contre les rebelles, comme le déchaînement répressif a pu nous le montrer (selon un bilan officiel du ministère de la justice publié le 7 juillet 2016, 896 personnes ont été placées en garde à vue et 32 condamnées à des peines de prison ferme depuis le début du mouvement. Parmi ces gardes à vue, 520 concernaient « des violences contre les forces de l’ordre », 188 des « attroupements armés » et 89 des « dégradations »). Il y a eu des blocus de lycées et de facs, des blocages de l’économie en ses points névralgiques, des sabotages ainsi que des destructions de tout ce qui assure l’exploitation et l’oppression. Mais il ne faut bien sûr pas s’arrêter en si bon chemin (vers l’insurrection). Et les raisons de s’engouffrer dans ces chemins si peu explorés sont légion, car chaque jour le pouvoir aménage et renforce son assise par des lois tout aussi immondes les unes que les autres. Le service militaire n’existe plus depuis longtemps, mais l’État prévoit pour l’année 2016-2017 sa version modernisée et adaptée aux besoins du marché et du capital. Le gouvernement compte bien enrôler chaque jeune, à l’année de ses 18 ans, pour le faire bosser tout l’été dans une entreprise, assoc’ à la con ou institution considérée comme « d’utilité publique » (comme l’armée, la gendarmerie, la police, l’éducation nationale, etc…). Ce nouveau service national se complétera jusqu’à 25 ans par six autres mois de stage (à réaliser en une seule fois ou en deux fois trois mois). C’est un programme de rêve pour les patrons et l’État, qui lâcheront quelques miettes à l’exploité (entre 400 et 600 balles) au bout de la mission accomplie. Bienvenue dans le monde des adultes, où on apprend à trimer des journées entières pour de l’argent de poche, à endurer les conditions de merde du travail, les caprices du patron et des petits-chefs, les horaires et cadences qui lobotomisent les esprits, réduisent à néant toute autonomie et énergie. Dès 18 ans, c’est le modèle idéal du bon larbin des possédants qu’il s’agit de transmettre. Au-delà du fait de pourrir les jeunes esprits par le goût de l’exploitation et de la compétition, l’idée est de dresser et de formater le jeune afin qu’il devienne le parfait citoyen tant attendu par l’État, en lui inculquant le patriotisme, le respect des lois, ainsi qu’une mentalité de mouton et de poucave…

Quant à nous, réussirons-nous à rompre avec l’impasse de la résignation et à prendre nos vies en main, en généralisant la rébellion contre cet avenir toujours plus merdique que les dominants nous annoncent ?

La charité, parfait alibi de la machine à expulser

Les guerres et les conditions de merde qu’infligent le capital et les États poussent des milliers de gens sur les routes de l’exil. Beaucoup d’entre eux fuient les persécutions religieuses et étatiques vers les pays d’Europe, dans l’espoir d’obtenir le statut de réfugié ou l’asile. Pour les autorités, il s’agit de les ficher (notamment à travers le recours à une base de données génétiques mise en place par le règlement Eurodac, qui fait partie de la loi Dublin II) de les maintenir sous contrôle, de les parquer en attente de renvoi. Les plus diplômés peuvent « gagner » le droit de rester, puisqu’ils sont directement exploitables par l’économie. Mais pour la grande majorité d’entre eux qui parviennent à arriver vivants sur le territoire national, c’est l’enfer qui les attend, autrement dit une « vie » de peur et d’angoisse permanentes de se faire arrêter par les flics, de finir enfermés en CRA pour ensuite être expulsés vers leur pays d’origine (ou leur premier pays « d’accueil » européen, selon le règlement Dublin III).

Pour ficher, trier, enfermer et expulser les sans-papier, l’État a recours à de multiples associations caritatives, qui en échange se font arroser généreusement de subventions. Les plus notoires sont : la Croix-Rouge qui s’illustre actuellement en épaulant les flics à la frontière entre Menton et Vintimille pour renvoyer les migrants qui cherchent à venir en France vers les CIE (centres de rétention italiens), dont elle a la gestion ; Emmaüs, l’association de l’abbé Pierre, qui trie les sans-papiers à Paris afin de faciliter le travail policier, gère des centres d’accueil ; L’ordre de Malte et France Terre d’Asile, qui s’occupent pratiquement de l’ensemble des centres de rétention en France ; La CIMADE, qui intervient dans les CRA soit-disant pour le droit des réfugiés mais qui en réalité cherche à rendre leur enfermement « plus humain », c’est-à-dire plus acceptable. Elles jouent le rôle idéal que l’État attend : celui de pacificateur social. Mais ces gros organismes caritatifs (les plus connus) qui se partagent le gâteau sur le marché de la misère des sans-papiers sont loin d’être les seuls à intervenir. On avait déjà évoqué dans le 6ème numéro le rôle de La Vie Active à Calais, puisque cette association a remporté la gestion du méga-camp de rétention ultra-sécurisé.

A Besançon comme dans de nombreuses villes de l’hexagone, une nouvelle méthode de flicage des sans-papiers a été expérimentée par l’État durant l’été 2016, dans le cadre de la nouvelle réforme du CESEDA (Code de l’entrée et du séjour des étrangers et du droit d’asile) votée le 7 mars de la même année  : l’assignation à résidence, qui est présentée comme une alternative à l’enfermement. Élargir les murs en dehors des prisons rentre dans la logique actuelle du pouvoir. Que ce soit pour les prisonniers (dépendant du ministère de la justice) comme pour les migrants (dépendant du ministère de l’intérieur), l’État tente de désengorger les prisons et les centres de rétention en infligeant des peines alternatives à l’incarcération, telles que le port du bracelet électronique, les contrôles judiciaires et diverses obligations de se rendre régulièrement chez les flics ou chez les juges, etc…

Dans la capitale du Doubs, l’association qui gère le « centre d’accueil pour réfugiés » (hébergement de nuit) de l’hôpital St-Jacques est l’ADDSEA, l’Association Départementale du Doubs de Sauvegarde de l’Enfant et de l’Adulte, située au 23, rue des Granges. Son personnel, et notamment ses médiateurs, en véritables flics, exercent un contrôle accru sur la vie des migrants, notamment en leur imposant le couvre-feux (21h). Au cas où ils ne rentrent pas au bercail, ils se font radier de tous les services sociaux (repas, fournitures diverses, argents de poche, etc) et n’ont d’autre choix que la « démerde ». On leur fait payer le minimum de solidarité qu’ils pourraient recevoir, ne serait-ce qu’un plan pour dormir dans un environnement moins hostile, cafardeux et misérable que ces « centres d’accueil ». De plus, les migrants sont contraints de se rendre chaque jour au commissariat pour signifier leurs présences. S’il y a un quelconque écart au règlement du centre, l’association les excluent, prévient la police pour qu’elle se mette à leurs trousses, les embarque et les expulse. Ce flicage, qui ne met en aucun cas les migrants à l’abri d’une expulsion, les force à accepter le contrôle pour bénéficier d’un minimum vital pour survivre. Pour les flics, c’est aussi un avantage car ils savent où les trouver en vue de leurs expulsions. C’est pourquoi certains sans-papiers décident de couper court à ce chantage répugnant et désertent les services de l’État et de la mairie, au risque de se faire prendre, de se faire enfermer en CRA et d’être expulsés manu-militari.

Il existe des moyens considérables d’exprimer l’entraide et la solidarité envers les sans-papiers (comme en ouvrant des squats ou en récoltant denrées alimentaires, habits…) Cependant, une grande partie des personnes solidaires et révolutionnaires ont tendance à oublier que la solidarité pratique peut se réaliser par le sabotage des innombrables rouages de la machine à expulser qui, si l’on ouvre grand les yeux en se baladant, se trouvent partout : les banques qui balancent les sans-papiers aux flics (comme La Poste, BNP Paribas, LCL), les compagnies aériennes qui réalisent les vols telles que Air France, des sociétés de nettoyage qui entretiennent les CRA comme par exemple Derichebourg, ou ces fameuses associations charitables qui collaborent à la politique migratoire des États).

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Une ordure nommée Jean-Philippe Setbon

un-nouveau-secretaire-general-1433506190Cet été à Besançon, les expulsions ont battu des records. Quelques jours avant la rentrée scolaire, les flics sont venus embarquer à l’aube la famille Feraj, originaire du Kosovo, pays dans lequel elle est menacée de mort, alors qu’elle dormaient au centre d’hébergement St-Jacques (voir ci-dessus). La mère, prise d’un malaise au moment de la rafle, a été transférée à l’hôpital Minjoz, tandis que le père et les quatre enfants, tous menottés, ont été incarcérés au CRA d’Oissel à côté de Rouen. Le lendemain matin, ils ont été embarqués de force dans un vol spécial vers le Kosovo. Il s’avère que cette expulsion – parmi tant d’autres – a été menée par Jean-Philippe Setbon (photo ci-contre), sous-préfet de l’arr. de Besançon et secrétaire général de la préfecture du Doubs depuis fin décembre 2014. Cette ordure a un lourd passé en matière d’expulsions de familles sans-papiers. Pendant l’été 2011 à Poitiers, alors secrétaire de la préfecture de la Vienne, cette pourriture avait déjà à l’époque justifié et assumé publiquement les rafles et expulsions en cours. Expulser des personnes et familles vers la mort, ce salopard qui ressemble étrangement à Eric Zemmour en est fier ! Sa sale besogne pendant près de quatre ans aux côtés du préfet Tomasini avait été mis au grand jour par le biais d’affiches placardées partout dans Poitiers, qui appelait la population à la révolte. Il paraît que Setbon se balade souvent dans Besançon, et notamment dans le quartier Battant. Il ne reste plus qu’à l’empêcher de dormir sur ses deux oreilles…

A l’assaut du vieux monde (Brèves n°8 / De mai à août 2016)

Quelques heures avant la journée du 1er mai, plusieurs vitrines de ce monde de merde ont été défoncées d’après une brève publiée sur indymedia nantes : dans la rue Battant, la grande vitrine de l’agence de gestion immobilière “Nicolas” a été fissurée. Plus bas dans la rue, le magasin de fringues nationaliste Military Look – National Fripes a perdu une de ses vitres. [..] Enfin, le constructeur notoire de prisons, Bouygues, qui possède une agence dans la grande rue du centre-ville, a du mettre une planche en bois pour masquer la vitre réduite en miettes.

Le 12 mai, la fin de manif contre la loi « travail » s’est terminée par l’attaque d’une dizaine d’agences d’assurance, d’intérim et immobilières (Pro BTP, Temporis interim, SAMSIC interim, Randstad, côté Job, ICADE, ERA immobilier, Matmut…), toutes situées entre la Place Flore et la rue Fontaine Argent. Les vitres ont été étoilées et pour certaines pulvérisées ; des tags contre la « dictature du capital » ont accompagné ces actions destructrices. Lors de cette même soirée, les locaux du PS et les bâtiments de la mairie ont été recouverts de tags : « 49.3 on se vengera / Nique l’État PS » sur les locaux du parti au pouvoir ; « Ils ont le 49.3, on a des 6.65 ; Que crève le vieux monde ; Ni loi ni travail », sur le bâtiment de la municipalité. Les murs du poste de police municipale situé à proximité n’ont pas été oubliés : « CRS=SS ; Mort aux flics ». Le 10 mai dans la soirée de l’annonce du passage en force de la loi «travail » par le gouvernement (avec l’outil démocratique du 49.3), des agences bancaires du centre-ville et leurs DAB ont été défoncés à coups de marteau lors de la manif sauvage, malgré la présence des flics de la BAC en queue de cortège. Comme quoi, même avec les flics au cul, tout est possible !

20 mai. Au cours de la nuit de jeudi à vendredi dans le quartier de Battant, les flics font les cow-boys sur la place Marulaz et trouvent un prétexte fallacieux pour interpeller une jeune femme de 19 ans. Mais une trentaine de personnes présentes sur place s’oppose à l’interpellation. Soudainement, un chien de la brigade canine sort les crocs et mord un keuf. Alors si même les chiens policiers se mettent à détester la police…

Week-end des 21 et 22 mai. une voiture de la mairie et un véhicule des journaflics de l’Est Républicain se sont faits crever l’ensemble de leurs pneus. Un communiqué publié sur internet explique les raisons de l’attaque : « la municipalité nous impose jour après jour ses projets urbanistes (éco-quartiers et autres résidences ultra-sécurisées, dans lesquels s’installeront bientôt une population boboïsée prête à verser son fric dans de nouveaux commerces bio branchés) […] Quant à l’Est Républicain, ça saute aux yeux de toute personne qui sait lire que ces larbins du pouvoir sont toujours prompts à relayer la propagande belliqueuse des flics, à lyncher tous ceux qui font le moindre pas de travers ou qui se rebellent contre cette société pourrie. » Par ailleurs, les vitres d’une agence bancaire de la CIC sont recouvertes de tags incitant à la révolte : « Détruisons ce qui nous détruit ; Brûlons les banques (A) » A côté, le DAB est obstrué à la peinture. Ces attaques sont dédiées à tous les inculpés du mouvement de révolte contre la loi « travail », que ce soit à Paris, Rennes, Nantes, Grenoble, Lyon….

28 mai. En ce samedi après-midi, des jeunes squattent sur la pl. Beauquier au niveau du Bld. Léon Blum. Alertés pour des dégradations, les pompiers interviennent en compagnie des flics, ce qui n’est pas du goût des jeunes : la voiture de police repart avec son pare-brise brisé par des jets de pierres. Malheureusement, deux personnes sont interpellées.

3 juin. Dans la nuit de jeudi à vendredi, la permanence du sénateur « les républicains » Jacques Grosperrin est recouverte d’un tag en rouge disant « 49.3-2-1 boom (A) ». C’est la troisième fois en quelques semaines que cette permanence est prise pour cible : la dernière attaque remontait au 19 mai, journée de lutte contre la loi « travail » qui a été marquée par le blocage du lycée Pasteur.

12 juin. Un homme est interpellé sur le parking de l’hôpital Minjoz en train de rayer des carrosseries de voitures. Sa petite spécialité est de s’en prendre uniquement aux berlines de luxe. Voilà une saine haine dirigée contre les bourgeois !

Début juillet, la gigantesque façade de la Chambre du Commerce et de l’Industrie a une nouvelle fois été souillée à la peinture. Résultat : une vingtaine de tâches multicolores ont été aperçues sur l’ensemble des murs blancs du bâtiment. C’est la deuxième attaque de ce type contre cette institution depuis le début du mouvement contre la loi « travail » [la précédente avait eu lieu mi-avril, cf « Séditions n°7]. Comme le rappelle un texte publié sur internet, la CCI « venait tout juste d’être nettoyée ».

25 juillet. Dans la nuit de dimanche à lundi, le nouveau lieu des intégristes catholiques de la « Fraternité Sacerdotale Saint-Pie X », situé en plein centre-ville dans un ancien bâtiment de la fac de lettres, a été maculé de peinture et de tags : « Cathos intégristes dégagez ! », « A bas la calotte, vive la capote », « Ni Dieu ni maître », « Cathos fachos hors de nos vies ! »…

15 août. Rebelote, cette fois à l’adresse du 14 rue Lyautey (quartier Saint-Claude), où la Fraternité St-Pie X se planque depuis plusieurs années. « Ni ici ni ailleurs » et un symbole anarchaféministe ont été tagués sur la porte d’entrée ; la boîte aux lettres a dans le même temps été bouchée à la colle.

Cette organisation de fascistes religieux a acquis début juillet 2016, pour la modeste somme de 270.000 euros, le bâtiment de la rue Sarrail en plein cœur du centre-ville. Espérons que ce ne soit que le début des hostilités…

L’action directe et le sabotage sont des outils indispensables pour lutter contre la réaction !